Damit Ihr Kind in Ruhe Beziehungen zu den Fachkräften in der Kindervilla aufbauen kann, benötigen wir die Unterstützung und Begleitung der Eltern oder Bezugspersonen des Kindes beim Eingewöhnungsprozess. Deshalb bitten wir Sie, sich dafür ca. vier Wochen Zeit zu nehmen.
Das Ziel der Eingewöhnung ist es, eine gegenseitige Vertrauens- und Beziehungsbasis zwischen Ihrem Kind und den Erzieherinnen und Erziehern der Kindervilla aufzubauen. Diese ist beispielsweise daran zu erkennen, dass sich das Kind von der anwesenden Fachkraft trösten lässt und in unbekannten Situationen oder bei Schmerz die Nähe der Erzieherin oder des Erziehers aufsucht.
Der Bezugserzieher oder die Bezugserzieherin übernimmt dabei die Aufgabe, eine Brücke zwischen der bisherigen Erfahrung des Kindes zu Hause und der Gruppenbetreuung in der Kindervilla mit mehreren anderen Kindern und einem Team von Erwachsenen zu bauen.
Der Ablauf
In den ersten drei Tagen besuchen Sie unsere Einrichtung mit Ihrem Kind für jeweils ca. 1 bis 2 Stunden. Dabei können Sie und Ihr Kind einen Einblick in den Krippenalltag bekommen und die neue Umgebung kennenlernen. Der Erzieher oder die Erzeiherin versucht Kontakt mit Ihrem Kind aufzubauen und begleitet Sie, wenn Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes befriedigen, zum Beispiel beim Wickeln oder Füttern. Wichtig: Bitte halten Sie unbedingt die mit dem/der Bezugs-erzieher/in vereinbarten Termine ein, da wir den Dienstplan danach gestalten. Es ist nicht schlimm, wenn Ihr Kind zu der Zeit müde, hungrig oder quengelig ist. Nur wenn Ihr Kind wirklich krank ist, sollte die Eingewöhnung unterbrochen werden.
Am vierten Tag wird es einen ersten Trennungsversuch geben. Je nachdem wie Ihr Kind auf die Trennung reagiert, wird in gegenseitiger Absprache entschieden, wie die weiteren Tage ablaufen sollen. Die ersten Trennungen sind nur von kurzer Dauer, Sie können in dieser Zeit gerne unser Elternzimmer nutzen.
Nach und nach übernimmt der/die Bezugserzieher/in, später dann auch die anderen Kolleginnen und Kollegen im Team, die Versorgung Ihres Kindes und reagiert auf seine Bedürfnisse. Nun begleiten Sie diese Tätigkeiten und greifen nur noch in Absprache mit dem/der Erzieher/in ins Geschehen ein, wenn Ihr Kind dies einfordert.
In der Schlussphase der Eingewöhnung bringen Sie Ihr Kind zur vereinbarten Zeit und holen es – anfangs etwas früher, dann später – zu den üblichen Abholzeiten wieder ab, ohne am Tagesgeschehen in der Gruppe teilzunehmen. Auch in dieser Zeit sollten sie dennoch jederzeit telefonisch erreichbar sein.
Die Eingewöhnung ist beendet, wenn sich das Kind am Morgen, nachdem Sie gegangen sind, nach kurzer Zeit beruhigen lässt und entspannt spielt.
Ausnahmen: Wenn Ihr/e Bezugserzieher/in in der Eingewöhnung krank wird, einen Tag Urlaub oder Fortbildung hat, bespricht das Team mit Ihnen, was für den weiteren Verlauf der Eingewöhnung sinnvoller ist: einen Tag auszusetzen, ein kurzer Besuch ohne Trennung oder sogar eine kurze Trennung ohne Bezugserzieher/in.
Was ist außerdem wichtig?
Informationsaustausch Die Kinder leben zu Hause in einer Lebenswelt und in der Kita in einer weiteren eigenen Lebenswelt. Da sich die 1 bis 3- jährigen Kinder noch nicht so gut sprachlich mitteilen können, ist ein intensiver Austausch zwischen Eltern und Fachkräften wichtig. So können wir die Kinder besser verstehen und unterstützen. Möglichkeiten für diesen Austausch sind das Aufnahmegespräch und die jährlichen Entwicklungsgespräche mit dem/der Bezugserzieher/in sowie die täglichen Tür- und Angelgespräche beim Bringen und Abholen mit der jeweils anwesenden Fachkraft.
Auch Sie sollen sich wohlfühlen! Es erleichtert Ihrem Kind das Ankommen in der Einrichtung, wenn Sie ihm emotional vermitteln können: „Hier sind wir richtig!“, damit ein Loslassen stattfinden kann. Daher reden Sie mit uns über alles, was Sie stört oder was Sie nicht verstehen.
Bewusster Abschied Am Besten überlegen Sie gemeinsam mit dem/der ErzieherIn ein Ritual, das Sie bei jeder Verabschiedung von Ihrem Kind anwenden. Das hilft Ihrem Kind, sich an die Situation der Trennung zu gewöhnen. Dabei können Übergangsobjekte wie Kuscheltiere oder Schnuller hilfreich sein, um den Wechsel von Ihrer Familie in unsere Einrichtung zu erleichtern. Das Verabschiedungsritual sollte individuell auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt und täglich gleich sein. Wichtig ist, dass Sie nicht aus dem Raum schleichen. Kinder dürfen dabei weinen und ihren Unmut zeigen. Sie sollen lernen, dass alle Gefühle in Ordnung sind und wir ihnen dabei helfen können, sich wieder zu beruhigen.